Kurzpräsentation des Betriebs
Die Alfred Außerlechner Versicherungsmakler GmbH ist eines der größten Versicherungsmaklerunternehmen Kärntens. Als Teil der Koban Südvers Gruppe blickt man auf jahrzehntelange Erfahrung als technischer Industrie-, Gewerbe- und Privatkundenversicherungsmakler sowie Berater in Versicherungsangelegenheiten zurück. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter/-innen sind Garant für den Erfolg des Unternehmens. Aus diesem Grund wurde gemeinsam mit den 23 Mitarbeiter/-innen in den letzten zwei Jahren ein Projekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung umgesetzt.
Wann wurde mit BGF begonnen und was waren die Gründe dafür?
Die Entscheidung zur Durchführung eines BGF-Projektes wurde im Jahr 2015 getroffen, als die Geschäftsführung durch Gespräche mit Mitarbeiter/-innen Handlungsbedarf erkannte. In der anschließenden Vorprojektphase wurden hauptsächlich Verantwortlichkeiten festgelegt und die Entscheidung hinsichtlich eines passenden Projektkonzeptes (BGF-Modell Kleinbetrieb) getroffen.
Wer wurde in die Projektstrukturen bzw. in die Steuerungsgruppe eingebunden?
Da das BGF-Projekt durch die Geschäftsführung initiiert wurde, war diese natürlich, wie auch die externe Projektbetreuerin, Teil der Steuerungsgruppe. BGF-Ansprechperson und interne Projektleiterin ist Alexandra Dobernig, bei der auch die BGF-Hauptverantwortung liegt.
Welche Instrumente wurden im Zuge der IST-Analyse sowie in der abschließenden Evaluation eingesetzt?
In die Analyse des Ist-Zustandes wurden alle Mitarbeiter/-innen des Unternehmens eingebunden. Die Geschäftsführung formulierte in einem Einzelgespräch mit der externen Projektbetreuerin eigene gesundheitsförderliche Ressourcen und Belastungen in der Arbeit. Die Situation aus Sicht der Mitarbeiter/-innen wurde einerseits mittels anonymer Befragung (BGFvote) und andererseits in einem Workshop erhoben. Die gesammelten Ergebnisse wurden in weiterer Folge genutzt, um geeignete Maßnahmen abzuleiten. Die Evaluierung der Maßnahmen erfolgte durch eine zweite Mitarbeiter/-innen-Befragung. In einem abschließenden Gespräch wurden die Ergebnisse beider Befragungen verglichen und mit der externen Projektbetreuerin die weiteren Schritte besprochen.
Wie wurde die Belegschaft eingebunden? Wie wurde sie über die BGF-Aktivitäten informiert?
Die Mitarbeiter/-innen wurden in alle wesentlichen Projektschritte eingebunden. Im Rahmen des Mitarbeiter/-innen Workshops konnten die Mitarbeiter/-innen Belastungen aufzeigen und entsprechende Lösungsvorschläge erarbeiten. Im Zusammenführungs-Workshops wurden der Geschäftsführung die Ergebnisse präsentiert und gemeinsam mit dieser entschieden, welche Maßnahmen umgesetzt werden können. Informationen sowohl über das BGF-Projekt als auch die BGF-Aktivitäten erfolgen laufend in Besprechungen, bei Mitarbeiter/-innen-Veranstaltungen sowie durch den einmal pro Quartal versendeten Newsletter. Durch diesen Mix an Kommunikationsmitteln ist gewährleistet, dass alle Mitarbeiter/-innen des Unternehmens ausreichend über die Betriebliche Gesundheitsförderung informiert sind.
Welche Maßnahmen wurden umgesetzt bzw. welche Erfolge wurden erzielt?
Die erarbeiteten Maßnahmen setzten vor allem im Bereich der Kommunikation zwischen Mitarbeiter/-innen untereinander aber auch zwischen Mitarbeiter/-innen und Führungskräften an. Um das Konfliktpotential zu verringern, einigte man sich auf eine Änderung der Organisationsstruktur und veranstaltete auch einen entsprechenden Workshop, der den Mitarbeiter/-innen helfen soll, bei Konflikten oder in schwierigen Situationen besser zu reagieren.
Zusätzlich werden an ein bis zwei Freitagen im Monat, in den letzten zwei Arbeitsstunden, wechselnde Sportangebote organisiert, die auch sehr gerne von den Mitarbeiter/-innen angenommen werden.
Wie soll gewährleistet werden, dass BGF eine nachhaltige und stetige Entwicklung ist?
Betriebliche Gesundheitsförderung wurde mittlerweile fest im Unternehmen verankert. Es wurden Ansprechpartner/-innen bzw. Verantwortliche festgelegt und die Mitarbeiter/-innen werden bei Entscheidungen, die die Gesundheitsförderung betreffen, eingebunden. Um einen langfristigen Vergleich zu ermöglichen, werden einmal jährlich Arbeitszufriedenheit und Belastungen erhoben. So soll auch sichergestellt werden, dass bei negativen Entwicklungen rechtzeitig reagiert werden kann.
Welche Erfolge konnten erzielt werden?
Die Stressbelastung der Mitarbeiter/-innen hat sich nach Durchführung der Maßnahmen nachweisbar verringert. Positive Effekte gab es auch auf das Vertrauen zu Kollegen/-innen und Führungskräften, Zeitdruck und Arbeitszufriedenheit. Die Rückmeldungen zum Projekt waren durchwegs positiv und es kann ganz allgemein ein verbessertes Betriebsklima festgestellt werden.
Welche Stolpersteine gab es zu meistern?
Bei einigen Mitarbeiter/-innen war natürlich mehr Überzeugungsarbeit nötig am Projekt mitzuwirken. Schlussendlich war es aber möglich, alle Mitarbeiter/-innen zur Mitarbeit zu motivieren. Es gab nur eine Art von Angeboten, die von den Mitarbeiter/-innen nicht angenommen wurde. Dabei handelte es sich um diverse Angebote zur Ausbildung von Multiplikator/-innen (z.B. „Mitarbeiter bewegen Mitarbeiter“).
Was möchten Sie interessierten Unternehmen mit auf dem Weg geben?
BGF steht und fällt mit dem Willen der Geschäftsführung, Veränderungen zuzulassen und auch gegenüber Kritik offen zu sein. Ist diese Grundlage vorhanden, ist es noch immer ein arbeitsintensiver Prozess, BGF nachhaltig im Unternehmen zu verankern und laufend anzupassen. Die positiven Effekte der BGF überwiegen jedoch deutlich den dafür erforderlichen Aufwand. Sehr positiv war auch die Zusammenarbeit mit der Kärntner Regionalstelle für Betriebliche Gesundheitsförderung. Die Betreuung orientierte sich auch an den Bedürfnissen des Unternehmens und war in den entscheidenden Projektphasen eine große Hilfe.