Kurzpräsentation des Betriebs
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen sind ein innovativer touristischer Leitbetrieb, der herausragende Freizeiterlebnisse bietet und Kunden zu Fans macht. Sie wurden im Jahr 1970 gegründet und beschäftigen bis zu 380 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – davon 210 ganzjährig – und sind somit das größte Unternehmen im oberen Ennstal. Mit 28 % Frauenanteil ist die Planai Spitzenreiter unter den Seilbahnbetrieben im Alpenraum. Die Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH zählt zu den Top-Playern in der österreichischen Seilbahnbranche, zu den touristischen Leitbetrieben in der Region und in der Steiermark und garantiert – folgend auch den Wünschen und Intentionen der Gründer – eine Existenz für die Bevölkerung und einer ganzen Ferienregion. Als Winter- und Sommerbetrieb bieten die Planai-Hochwurzen-Bahnen eine Vielzahl von Freizeitangeboten. Nebst dem Winterkerngeschäft „Skifahren“ bieten Sie mit Rodelbahnen, Superparks, Funparks, Winterwanderwegen, Steirereck und auch mit vielen Veranstaltungsideen ein breites Spektrum an. Viele Impulse gab es im regionalen Sommertourismus durch die Planai E-Kartbahn, Hängebrücke, Treppe ins Nichts, Planai-Welten, Umbau Eispalast bis hin zum „Planai-Hopsi-Kinderland“. Eine weitere große Herausforderung stellt der „Wilde Berg Mautern“ dar. Auf Basis eines Managementvertrages mit der Wildpark Mautern GmbH bieten die Planai-Hochwurzen-Bahnen einen 120 ha großen Freizeiterlebnispark mit Tieren, Spielbereichen, Abenteuer und guter Gastronomie an.
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen machen aber nicht nur Kunden zu Fans, auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herrscht eine starke Verbundenheit mit dem Unternehmen und ein gutes Betriebsklima, getragen von gegenseitiger Wertschätzung.
Wann wurde mit BGF begonnen und was waren die Gründe dafür?
„Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tragen entscheidend zum Erfolg unseres Unternehmens bei.“ Entsprechend diesem Leitsatz der Planai-Hochwurzen-Bahnen wird der Aus- und Weiterbildung des gesamten Teams schon seit vielen Jahren ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Dieses Engagement und das Wissen, dass ein gesundes Unternehmen gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht, bildeten die Voraussetzungen zum Start des Projekts „Gesunde Planai“ im Jahr 2006. Ziel des Projekts „Gesunde Planai“, das von der Geschäftsführung ausging und mit Herzblut betrieben wurde, war die Verbesserung des körperlichen, seelischen und geistigen Wohlbefindens der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen durch eine gesundheitsförderliche Gestaltung der Arbeits- und Organisationsbedingungen. Die „Gesunde Planai“ war aber auch der Startschuss dafür, die MitarbeiterInnen zu Bewegung, gesunder Ernährung und vor allem zu einem achtsameren Umgang miteinander und den eigenen Ressourcen anzuregen. Nach Abschluss des Projektes erfolgte die Implementierung der betrieblichen Gesundheitsförderung in die Betriebsroutinen des Unternehmens.
Wer wurde in die Projektstrukturen bzw. in die Steuerungsgruppe eingebunden?
In der Projektstruktur bzw. Steuergruppe waren alle wesentlichen Player im Unternehmen (von der Geschäftsführung, über den Betriebsrat, den Betriebsarzt, Sicherheitsfachkraft, Öffentlichkeitsarbeit, Vertreter verschiedener Bereiche und Belegschaftsgruppen etc.) eingebunden. Über das Institut für Gesundheitsförderung und Prävention berät und begleitet die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) nicht nur die Planai Hochwurzen Bahnen in ihrem BGM, sondern auch viele andere Klein- und Großbetriebe. Sollten auch Sie Interesse an einer Beratung zu diesem Thema haben, wenden sie sich gerne an office@ifgp.at.
Welche Instrumente wurden im Zuge der IST-Analyse sowie in der abschließenden Evaluation eingesetzt?
Anlässlich einer MitarbeiterInnenschulung im November/Dezember werden jährlich alle MitarbeiterInnen mittels Fragebogen befragt. Alle zwei Jahre findet darüber hinaus eine spezifische schriftliche Befragung zu BGF-Themen statt. Zur Evaluation psychischer Belastungen wird ebenfalls jährlich eine Fragebogen-Befragung durchgeführt. Des Weiteren werden jährlich Krankenstandsauswertungen gemacht und Arbeitsunfalldaten erhoben.
Wie wurde die Belegschaft eingebunden? Wie wurde sie über die BGF-Aktivitäten informiert?
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen haben neben den klassischen Beteiligungsformen wie Gesundheitszirkel und Fragebogen-Befragungen sehr kreative Wege (z.B. Kreativmeetings) gefunden, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzubinden. Aber nicht nur die MitarbeiterInnen sind eingeladen zu partizipieren, auch Familienangehörige, Freunde und Bekannte sind nach Möglichkeit herzlich eingeladen sich zu beteiligen. Auch eine umfassende Information ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist den Planai-Hochwurzen-Bahnen ein Anliegen und wird daher auf vielfältige Weise (postalische Aussendungen nach Hause, E-Mails, Aushänge, Agendapunkte bei Meetings, MitarbeiterInnenzeitung „Planai Insider“, etc.) verfolgt.
Welche Maßnahmen wurden umgesetzt?
Die Aktivitäten der „Gesunden Planai“ werden in Abstimmung und unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (z.B. Pendler, Landwirte, Mütter, Busfahrer, Schneemacher und Pistengerätfahrer im Nachtdienst…) jährlich zusammengestellt. Es gibt ein fixes Jahresbudget und eine sehr gute Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den angebotenen Maßnahmen.
Themenschwerpunkte: Führungskräfteentwicklung und Training, Coachings, Kommunikationstraining, Stress- und Burn-Out-Prävention, Persönlichkeitsentwicklung, Konflikt- und Beschwerdemanagement, Arbeitsplatzevaluierungen, Gesundheitszirkel, TOP-Ausstattung des Arbeitsumfeldes, der Arbeitsmittel und Dienstkleidung, Fahrsicherheitstrainings, Erste-Hilfe-Kurse, Hebe- und Rückenschule, Konditions- und Ausdauertraining, Biken, Klettern, Yoga, Tanzkurs, Businesslauf, Fitnesschecks, Mitgliedschaften Erlebnisbad und Fitnessclub Schladming, Stammtische, Wandertage, Mitarbeiterfeiern), Ideenbörse, Unterstützung für Mitarbeiter in Not („Planai Belegschaftsfonds“) uvm.
Welche Erfolge konnten erzielt werden?
Der Erfolg eines Unternehmens ist getragen von einem engagierten und motivierten MitarbeiterInnenteam. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zu einem starken Unternehmen in durchaus anspruchsvollen Zeiten.
Die Planai-Hochwurzen-Bahnen sind ein Unternehmen, das beispielhaft zeigt, wie betriebliche Gesundheitsförderung wirklich gelebt, für alle spürbar Teil der Unternehmenskultur wird, und darüber hinaus zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beitragen kann. Durch gemeinsame Aktivitäten und laufende organisatorische Verbesserungen im Arbeitsumfeld und in der Kommunikation wurden und werden Teamgeist und Betriebsklima positiv beeinflusst. Diese gute Stimmung wirkt sich deutlich auf das persönliche Wohlbefinden des Teams und somit auf die positive Wirkung auf die Gäste aus. Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens bestätigt das Engagement. Das Besondere am Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) der Planai Hochwurzen Bahnen GmbH ist, dass es mit Herzblut betrieben wird. Daraus resultieren ein spürbar gutes Betriebsklima und eine starke Verbundenheit der MitarbeiterInnen mit dem Betrieb. Die MitarbeiterInnen erfahren aber auch große Wertschätzung seitens des Unternehmens. Besonderen Wert legen die Planai Hochwurzen Bahnen auf die Führungskräfteentwicklung, da diese nachweislich einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen haben. Die Angebote des BGM richten sich schließlich nicht nur an die MitarbeiterInnen, sondern nach Verfügbarkeit auch an deren Familienangehörige und Freunde sowie ehemalige MitarbeiterInnen (PensionistInnen). Ein derart umfangreich angelegtes BGM ist keine Selbstverständlichkeit, und verdient es vor den Vorhang geholt zu werden.
Dies zeigen auch die vielen Auszeichnungen auf diesem Gebiet. Im Jahre 2008 wurde das BGF-Projekt bereits mit dem Steirischen Gesundheitspreis prämiert, 2009 erhielt der Betrieb erstmals das BGF-Gütesiegel, 2011 wurden die Planai Hochwurzen Bahnen vom ÖNBGF für den BGF-Preis nominiert, und nach der ersten Wiederverleihung des BGF-Gütesiegels 2012, und der Auszeichnung mit dem regionalen Gütesiegel „Top-Job-Betrieb in Gold“ 2013, hat das Unternehmen 2015 zum wiederholten Male das Gütesiegel für sein herausragendes Betriebliches Gesundheitsmanagement von Gesundheitsministerin Dr. Sabine Oberhauser verliehen bekommen.
Wie soll gewährleistet werden, dass BGF eine nachhaltige und stetige Entwicklung ist?
Nach Abschluss des Projekts haben die Planai Hochwurzen Bahnen die Betriebliche Gesundheitsförderung als fixen Bestandteil in ihre Unternehmensstrukturen integriert, und leben seither Betriebliches Gesundheitsmanagement auf hohem Niveau. Ein aktives Gesundheitsmanagement ist aus der Unternehmensphilosophie der Planai Hochwurzen Bahnen nicht mehr wegzudenken. Dies zeigt nicht nur die langfristig angelegten BGM-Verantwortlichkeiten inkl. Budgetierung, die Integration in die Aus- und Weiterbildung sowie die zielgruppenorientierte Maßnahmenumsetzung, sondern vor allem auch die Tatsache, wie Betriebliches Gesundheitsmanagement im täglichen Unternehmensalltag von Geschäftsführung, Führungskräften und MitarbeiterInnen gelebt wird.
Welche Stolpersteine gab es zu meistern?
Durch die massive Belastung in organisatorischer und investiver Hinsicht des gesamten Teams im Rahmen der Organisation der Alpinen Ski Weltmeisterschaften 2013, konzentrierten sich die Aktivitäten der „Gesunden Planai“ in diesem Zeitraum eher auf die Themen der Stressbewältigung, Entspannung, organisatorische Verbesserung der Arbeitsverhältnisse, Burn-Out-Prävention, etc. sowie Aufrechterhaltung der persönlichen Balance. Die sportlichen Aktivitäten wurden aufgrund des Arbeitspensums weit über die normale Arbeitszeit in Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen reduziert. Das Engagement und der harte Einsatz des gesamten Teams haben sich allerdings gelohnt. Eine sehr gut organisierte und herzliche Weltmeisterschaft . ein Skifest mit Herz – so die Stimmen der Medien, bleibt in Erinnerung. Die Mitarbeiter der Planai-Bahnen haben eindrucksvoll bewiesen, wie mit viel Kraft und Ausdauer und vor allem Teamgeist ein solches Großevent bewältigt werden kann. Nun ist die Zeit gekommen, die Tanks wieder aufzuladen und wieder voll mit den Aktivitäten des Betrieblichen Gesundheitsmanagements durchzustarten.
Was möchten Sie interessierten Unternehmen mit auf dem Weg geben?
Durch gemeinsame Aktivitäten im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und laufende organisatorische Verbesserungen im Arbeitsumfeld und in der Kommunikation wurden und werden Teamgeist und Betriebsklima positiv beeinflusst. Diese gute Stimmung wirkt sich deutlich auf das persönliche Wohlbefinden des Teams und somit auf die positive Wirkung auf die Gäste aus. Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens bestätigt das Engagement. „Die Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“