Kurzportrait des Betriebs
Seit mehr als 15 Jahren betreut das Team der Tagesstätte DIE VIER JAHRESZEITEN im Raum Villach und Oberkärnten, an fünf Standorten, Menschen mit hohem Hilfebedarf.
Das Ziel ist im Sinne des integrativen Gedankens die Unterstützung und Begleitung der dem Team anvertrauten Menschen, sowie das Hinführen zu mehr Selbständigkeit, Minderung von Abhängigkeit, Aneignung neuer Kompetenzen in allen Lebensbereichen, Mobilisierung möglichst vieler Ressourcen und vieles mehr.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Arbeit ist auch die Gewährleistung, dass Menschen mit Beeinträchtigung alle Grundwerte menschlichen Lebens so normal wie möglich erleben können und dazu jene Unterstützung erhalten, die sie brauchen und haben wollen.
Das Unternehmen für Menschen mit hohem Hilfebedarf beschäftigt 48 MitarbeiterInnen.
Wann wurde mit BGF begonnen und was waren die Gründe dafür?
Durch verschiedene Werbemaßnahmen und Berichte wurde der Betrieb auf die BGF aufmerksam, nahm Kontakt mit der Regionalstelle auf und begann Jänner 2013 mit dem Projekt.
Ausgehend davon, dass die MitarbeiterInnen die Basis für den Erfolg bzw. das wichtigste Kapital des Betriebs sind, lag die Hauptmotivation darin, für die Belegschaft möglichst gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Wer wurde in die Projektstrukturen bzw. in die Steuerungsgruppe eingebunden?
Die Koordination sämtlicher BGF-Aktivitäten wurden vom Geschäftsführer, Franz Warum, übernommen. Mit der Projektleitung wurde die Pädagogische Leitung, Maria Frumlacher, betraut. Das Projektteam rundeten die weiteren Standortleitungen ab. Sämtliche MitarbeiterInnen konnten sich an den MA-Workshops beteiligen.
Welche Instrumente wurden im Zuge der IST-Analyse sowie in der abschließenden Evaluation eingesetzt?
Es wurden eigens Workshop für Führungskräfte und MitarbeiterInnen zur Erhebung von Ressourcen und Belastungen durchgeführt. Daraus ergaben sich die wesentlichen Ziele. Diese fokussierten auf eine Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz, auf eine Förderung der aktiven MitarbeiterInnenbeteiligung, auf eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und auf eine Verbesserung der Arbeitsorganisation.
Wie wurde die Belegschaft eingebunden? Wie wurde sie über die BGF-Aktivitäten informiert?
In den monatlichen Teamleitermeetings und in den wöchentlichen Teammeetings der Standorte wurde über die Ergebnisse der Workshops und über den Stand der BGF informiert. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen wurde ein Maßnahmenplan erstellt und dieser dann an die jeweiligen Standorte und verantwortlichen Personen zur Abarbeitung verteilt.
Welche Maßnahmen wurden umgesetzt?
Nachfolgende Maßnahmenauswahl spiegelt die Vielfältigkeit der Ressourcen und Lösungspotenziale wider: Umgestaltung eines Gartens, Austausch und Optimierung von diversen Arbeitsmitteln, Ausbau von Reinigungsarbeiten, Definierung der Zuständigkeitsbereiche und Information an Eltern, flexible Gestaltung der Selbstständigkeitstrainings, Fahrsicherheitstrainings, Konstruktion von Fallbeispielen inklusive Lösungen an Projekttagen (z.B. Verhalten in ausgewählten Krisensituationen), gegenseitige Vorstellung von MitarbeiterInnen und Vorstandsmitgliedern.
Welche Erfolge konnten erzielt werden?
Die Bilanz der ermittelten Ressourcen und Lösungsvorschläge zur Minimierung der Belastungsfaktoren kann sich sehen lassen. Es wurden 158 Ressourcenfelder und 26 Belastungsfelder ermittelt und mit insgesamt 160 Detailmaßnahmen belegt, wovon die meisten zur Umsetzung freigegeben wurden.
Wie soll gewährleistet werden, dass BGF eine nachhaltige und stetige Entwicklung ist?
Die BGF ist in der Firmenstruktur fix verankert. In den Teamleitermeetings werden regelmäßig Schwerpunktthemen behandelt. Zielformulierungen werden regelmäßig angepasst und ein verstärkter Fokus soll in der nächsten Zeit auf verhaltensorientierte Maßnahmen gelegt werden. Von den MitarbeiterInnen gibt es ständig Feedback, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet.
Welche Stolpersteine gab es zu meistern?
Im Betrieb gibt es viele unterschiedliche Tätigkeitsfelder und es wird mit interdisziplinären Teams gearbeitete, daher gibt es eine Vielzahl an sehr unterschiedlichen Ressourcen und Belastungen. Auch die Terminkoordination erwies sich als nicht einfach, da es ein Ziel war die Workshops mit allen MitarbeiterInnen durchzuführen, aber die zur Verfügung stehenden Zeiten schwer koordinierbar waren.
Was möchten Sie interessierten Unternehmen mit auf dem Weg geben?
Durch die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung der Führungskräfte und MitarbeiterInnen zu gesundheitsförderlichen Themen kann ein Betrieb nur profitieren.
Durch die enge Zusammenarbeit mit der Kärntner Regionalstelle für Betriebliche Gesundheitsförderung gelang es auf die Bedürfnisse des Unternehmens einzugehen und die Voraussetzungen für gesunde und zufriedene Mitarbeiter, die für den Unternehmenserfolg so wichtig sind, zu verbessern.